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Das Dorfgemeinschaftshaus

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Es ist nicht schwer zu erraten: Wie jedes Wulkower Haus, an dessen Fassade die Initialen „RS“ prangen, ist auch dieses wuchtige Gebäude ein Teil des Gutsensembles. Heute ist es das Dorfgemeinschaftshaus. Hier feiern die Wulkower Vereine, hier tagt der Ortsbeirat, hier wird gewählt, und hier finden die monatlichen Stammtische statt. Seit Anfang 2008 spielt das Haus, unter dessen Dach sich auch mehrere Wohnungen befinden, diese Rolle.

In den Monaten vor der Wiedereröffnung hatten es viele Wulkower Helfer mit enormen Eigenleistungen geschafft – Ortsvorsteher Wolfgang Gerlach spricht von 700 Stunden – die Gemeinschaftseinrichtungen in dem Haus auf Vordermann zu bringen. Am Ende war Eile geboten: Hätte doch sonst womöglich der 2008er Karneval mangels Tanzsaal ausfallen müssen. Mit circa 70.000 Euro hatte sich die Mutterstadt Lebus an dem Vorhaben beteiligt. Und so klappte es dann bereits mit dem Fasching – schon vor der offiziellen Einweihung beim Tanz in den Mai im selben Jahr.

Ursprünglich sollte das Wulkower Gemeindezentrum ja im Ökospeicher entstehen. Doch mit der Entscheidung für die Alte Schiede bekam schließlich jener Ort wieder eine Perspektive, der schon seit Jahrzehnten für die Geselligkeit der Wulkower stand. Die Schmiedeschänke galt mit ihrem Speiseangebot lange Jahre als Geheimtipp – doch nachdem mehrere talentierte Gastronomen anderen Angeboten folgten oder ihr eigenes Lokal gründeten, verflog der Zauber. Das Lokal kam wirtschaftlich nicht mehr auf die Beine.

Der Name „Alte Schmiede“ sagt es: Ursprünglich stand hier die Dorfschmiede. 1801 ließ der damalige Gutsherr von Burgsdorff  das Haus errichten. Um 1885 ergänzte Richard Schulz – daher die Initialen – das Haus um Gasthof und Laden, 1914 kamen der Tanzsaal und vier Fremdenzimmer hinzu.

Nach 1945 wurde das Haus als Dorfkonsum, Gaststätte und Wohnhaus weitergenutzt. In den 1950er Jahren waren zeitweise die Erntekindergarten-Kinder im Saal untergebracht. Mitte der 1980er Jahren gab es das erste Mal eine größere Renovierung. Die alten Plumpsklos wurden dabei durch moderne Wasserklosetts ersetzt. 1987/88 ließ die Gemeinde Gaststätte und Saal renovieren.

Zur 650-Jahrfeier 2003 schließlich wurde das Haus – ohne Saal und Kneipe – samt den darüberliegenden Wohnungen für über 400.000 Euro generalsaniert. Sichtbarste Veränderung: Der graue Putz ist einer ansehnlichen Ockerfarbe gewichen. Der nachträglich eingebaute Kasten im Obergeschoss wurde durch Dachgauben ersetzt, die dem mehr als 200jährigen Gebäude wieder eine harmonische Form geben.  

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