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Das Ufo im Jahr 2009

Das UFO

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Wenn in Wulkow vom Ufo die Rede ist, wissen alle, was gemeint ist. Das „Domespace“ – so der offizielle Name – erinnert an eine fliegende Untertasse.  Zunächst war es als Büro und Seminarzentrum für den Ökospeicher-Verein konzipiert. Mit dem Umzug des Vereins in den Ökospeicher konnte das Haus an Feriengäste vermietet werden. Seit 2019 ist es im Privatbesitz eines Berliner Ehepaars.

Bis dahin hatte es vier Gästezimmer mit jeweils zwei Betten, Duschen, WCs und Küche, dazu einen riesigen Gemeinschaftsraum. In unmittelbarer Nähe gibt es einen Beachvolleyballplatz, der noch immer von Dorfbewohnern genutzt wird.

 Das Gebäudekonzept wurde vom französischen Architekten Patrick Marsilli und dem belgischen Konstrukteur Ivo van Gils in Scaer an der französischen Atlantikküste entwickelt. Dort stehen mehrere Häuser dieser Art: Verleimte Holzbinder aus Kiefernholz und eine zentrale Stahlrosette geben dem Gebäude seine charakteristische Form und ausreichende Festigkeit. Das Dach ist mit witterungsbeständigen Zedernholzschindeln gedeckt.

Energetische Sensation

Anfang der 1990er Jahre war das Ufo energetisch eine Sensation. Dafür sorgten massiv gedämmte Wandflächen und Wärmeschutz-Fenster, aber auch eine damals höchst moderne Elektrowärmepumpe, die dem Erdreich gespeicherte Wärme entzieht und auf ein Temperaturniveau von 30 bis 50 °C pumpt. Rund 800 Meter Rohrleitungen dienen als Erdreichabsorber. Sie sind in einer Tiefe von 120 bis 150 cm verlegt und werden vom Wärmeträger, einem frostsicheren Wasser-Glykol-Ggemisch, durchströmt. Neben der Wärmepumpe gibt es eine Solarthermie-Anlage, die vor allem im Sommer und in der Übergangszeit die Brauchwassererwärmung übernimmt.

 Die zugehörige Pflanzenkläranlage wurde mit Unterstützung ortsansässiger Firmen und Jugendlicher während eines Internationalen Workcamps fertiggestellt. Kern der Anlage sind zwei Pflanzenbeetfilter. In dem darin befindlichen Fein- und Grobkies finden Mikroorganismen, die in der Lage sind, die Abwässer abzubauen, optimale Lebensbedingungen. Während sauberes Wasser und Kohlendioxid abfließen bzw. geruchlos entweichen, wird der ebenfalls gebildete Humus durch Binsenpflanzen des Beetes aufgezehrt. Da die Einleitung des Abwassers unterirdisch erfolgt, wird jeglicher Geruch vermieden.

Vereinsgründer Bernhard Schmidt, Ufo-Erfinder Ivo van Gils und Tischlermeister Manfred Schmidt beim Bau 1993. Foto: privat/M.Schmidt

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